[14.6.2017] Im Mai haben Photovoltaikanlagen in Deutschland mit einem Anteil von 12,3 Prozent an der Nettostromerzeugung annähernd soviel Strom produziert wie die deutschen Kernkraftwerke.
Im Mai haben die deutschlandweiten Photovoltaikanlagen die Rekordmenge von 5,57 Terawattstunden Strom produziert. Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) meldet, entspricht dies einem Anteil von 12,3 Prozent an der Nettostromerzeugung. Damit lagen die Photovoltaik und Kernkraftwerke quasi gleichauf. Letztere hatten im Monat Mai 5,65 Terawattstunden Strom oder 12,5 Prozent der Nettostromerzeugung bereitgestellt. Das gehe aus Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE hervor.
Gleichzeitig habe die Nachfrage nach Solarstromanlagen und Batteriespeichern in den vergangenen Monaten in Deutschland stark angezogen. Das führt BSW Solar maßgeblich auf die gesunkenen Preise zurück. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, sagt: „Solarenergie ist preiswert geworden und entwickelt sich zu einer wichtigen Säule der Energieversorgung. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt für den Einstieg in die eigene Solarenergieversorgung.“ Noch liege allerdings ein Großteil der Solarenergiepotenziale im Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor brach. Dabei beruft sich der Verband auf die Einschätzung von Wissenschaftlern am Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES. Diese gehen davon aus, dass die installierte Solarstromleistung in Deutschland bis zum Jahr 2050 auf über 300 Gigawatt ausgebaut werden kann. Derzeit liege sie bei rund 42 Gigawatt.
Dass man sich diesbezüglich bereits auf einem guten Weg befinde, zeigten auch die Meldedaten der Bundesnetzagentur (BNetzA). So sei der Photovoltaikzubau in den ersten vier Monaten 2017 mit rund 480 Megawatt (MW) rund 64 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum gewesen. Beflügelt werde die wachsende Nachfrage durch die seit Herbst 2016 erneut gesunkenen Systempreise. Körnig: „Solarstrom vom Eigenheim- oder Gewerbedach gibt’s inzwischen meist bereits für die Hälfte der Preise regionaler Versorgertarife. Im Kraftwerksmaßstab kann Solarstrom in Deutschland bereits für rund sechs Cent je Kilowattstunde erzeugt werden.“ Damit liege das Preis-Leistungsverhältnis der Solarenergie gleichauf mit konventionellen Kraftwerken. Gerade mithilfe eines Solarstromspeichers ließen sich große Anteile des selbst erzeugten Stroms auch selbst verbrauchen. Hier seien die Preise in den vergangenen vier Jahren ebenfalls spürbar gesunken.
(me)
http://www.solarwirtschaft.de
Stichwörter:
Solarthermie,
Photovoltaik,
BSW-Solar