[21.4.2017] Das Wasserkraftwerk Stiepel wird aufgerüstet: Künftig werden vier Kaplanturbinen Ökostrom für mindestens 2.000 Haushalte liefern.
Das Unternehmen Wasserbeschaffung Mittlere Ruhr (WMR), eine Tochter des Trinkwasserversorgers Gelsenwasser und der Stadtwerke Bochum, will die Ökostromproduktion im Wasserkraftwerk Stiepel ausbauen. Dazu soll nicht nur die Wasserkraftanlage umgebaut, sondern auch ein Fischaufstieg errichtet werden. Statt wie bisher zwei sollen nun vier der vorhandenen Kaplanturbinen mit Generatoren zur regenerativen Stromerzeugung ausgestattet werden. Wie WMR meldet, werde das Unternehmen künftig so rund 5,4 Millionen Kilowattstunden aus Wasserkraft erzeugen. Insgesamt verfügt das Wasserkraftwerk Stiepel über sechs Kaplanturbinen. Bis zur Einstellung der Trinkwasserversorgung im November 2015 wurden vier davon zum Antrieb der Trinkwasserförderpumpen genutzt. Zwei wurden bereits 1995 auf Generatorbetrieb umgestellt, um regenerativen Strom aus Wasserkraft zu gewinnen. Diese beiden Turbinen sollen nun ertüchtigt und zwei weitere Turbinen mit Generatoren zur Stromerzeugung ausgestattet werden.
Frank Thiel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum und von WMR, sagt: „Nach Abschluss der Arbeiten können wir mit dem Ökostrom aus Stiepel umgerechnet mindestens 2.000 Haushalte ein Jahr lang versorgen. Der Ausbau stellt sowohl wirtschaftlich als auch technisch die beste Lösung dar.“ Die Muttergesellschaften werden rund 2,6 Millionen Euro in die Modernisierung der Stromerzeugung investieren, bis Ende 2017 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Dirk Waider, Mitglied des Vorstandes von Gelsenwasser und Geschäftsführer der WMR, erläutert: „Wir haben alle Erweiterungsoptionen umfassend geprüft. In der nun gewählten Variante können die vier Turbinengeneratoren optimal ausgelastet und Reparaturen oder Maschinenausfälle besser kompensiert werden.“ Parallel wird eine Fischaufstiegsanlage direkt neben dem Gebäude des Wasserkraftwerks errichtet.
Die Trinkwasserförderung im Wasserwerk Stiepel war 2015 nach mehr als 100 Jahren eingestellt worden, die Stadt Bochum wird seitdem vollständig aus den Wasserwerken Witten und Essen versorgt.
(me)
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