ANGACOM-2403.05-rotation

Donnerstag, 28. März 2024

Schleswig-Holstein:
Energiespeicher in der Unterwelt


[18.4.2017] Die Universität Kiel untersucht gemeinsam mit weiteren Forschungseinrichtungen, inwieweit geothermische Speicherpotenziale in das Energienetz Schleswig-Holsteins eingebunden werden können.

Das Projekt ANGUS untersucht die Nutzung des geologischen Untergrunds als thermischer,  elektrischer und stofflicher Speicher. Das Forschungsprojekt ANGUS II (Auswirkungen der Nutzung des geologischen Untergrunds als thermischer, elektrischer oder stofflicher Speicher) widmet sich der Frage, welche geotechnischen Speicherarten für Schleswig-Holstein in Frage kommen und wie diese effizient mit dem Energie- und Wärmemarkt gekoppelt werden können. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Projekt mit 6,7 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre. Koordinieren werden das Vorhaben Professor Andreas Dahmke und Professor Sebastian Bauer von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Laut Bauer gibt es viele gute Speichermöglichkeiten im Untergrund von Schleswig-Holstein. In Salzkavernen und tieferliegenden porösen Gesteinsschichten könnten etwa Wasserstoff, synthetisches Methan oder Windkraft und Druckluft gelagert werden. Professor Bauer erläutert: „Der wöchentliche Strombedarf unseres Landes ließe sich beispielsweise theoretisch mit einem großen Wasserstoffspeicher in einer geologischen Formation abdecken.“
Während im Vorgängerprojekt ANGUS+ bereits die Speichermöglichkeiten im schleswig-holsteinischen Untergrund untersucht worden sind, gehe es jetzt im Folgeprojekt um die Erforschung der Einbindung von Speicherpotenzialen in das Energienetz. Dabei gilt es laut den Forschern der Universität Kiel, noch viele Fragen zu beantworten: Welche Energiemenge muss etwa wann und für welchen Zeitraum gespeichert werden? Wie viel Energie brauchen wir heute und wie viel in den nächsten 20 Jahren? Wie kann sich zum Beispiel ein Druckluftspeicherkraftwerk über diesen Zeitraum rentieren? Wie viel Wärme kann im städtischen Raum durch erneuerbare Energien erzeugt und wo kann diese gespeichert werden? Welche langfristigen Effekte ergeben sich aufgrund des Speicherbetriebs in den geologischen Schichten für die Umwelt?
Wie die Universität Kiel meldet, werden sich die Forscher zunächst mit der Frage der Dimensionierung und Auslegung der Speicher beschäftigen. Anschließend sollen die Prozesse, die mit der Wärmespeicherung verbunden sind, genauer untersucht werden. Dabei sollen insbesondere die Auswirkungen auf die umgebende Schicht und das Grundwasser unter die Lupe genommen werden. Parallel dazu erfolge eine Erforschung der Markteinbindung. Dazu werden verschiedene numerische Modelle genutzt. (me)

http://www.uni-kiel.de

Stichwörter: Energiespeicher, Schleswig-Holstein

Bildquelle: Angus-Projekt

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Energiespeicher

Kisters: Batteriespeicher optimal vermarkten
[20.3.2024] Zusätzliche Erlöse durch die Optimierung von Batteriespeichern an Erzeugungsparks und Energiesystemen jeder Größe sind mit der Kisters-Optimierungssoftware möglich. mehr...
Die Optimierungssoftware von Kisters unterstützt Betreiber von Solar- und Windparks bei der Auswahl der richtigen Batterie und deren Einsatz.
Hybridkraftwerke: Die kommunale Kraft der Energiewende Bericht
[28.2.2024] Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gewinnen Speicherkapazitäten und Flexibilitätsoptionen an Bedeutung. Trianel stellt sich dieser Herausforderung mit Hybridkraftwerken und dem Bau eigener Umspannwerke. mehr...
Trianel-Solarpark: Mit Batteriespeichern kann die zeitliche Verschiebung zwischen Erzeugung und Verbrauch gesteuert werden.
Iqony : Wärmewende für Schalke
[19.1.2024] In Gelsenkirchen entsteht ein Fernwärmespeicher, der das lokale Fernwärmenetz etwa ein Wochenende lang versorgen kann. Gebaut wird er von Iqony. mehr...
Der neue Fernwärmespeicher an der Gewerkenstraße in Gelsenkirchen-Schalke wird ein Fassungsvermögen von rund 31 Millionen Liter Wasser und eine Wärmekapazität von 1.050 MWh haben.
Stade: 70.000 Euro für Batteriespeicher
[18.1.2024] Die Hansestadt Stade fördert seit Jahresbeginn den Einbau von Batteriespeichern für Photovoltaikanlagen. Insgesamt stehen 70.000 Euro zur Verfügung. mehr...
Batteriespeicher (links) werden in Stade durch die Kommune gefördert. Dafür stehen 7.000 Euro zur Verfügung.
EnBW: Speicher in allen Solarparks
[30.10.2023] Der Energiekonzern EnBW will künftig alle Solarparks mit Batteriespeichern ausstatten. So soll das Potenzial der erneuerbaren Energien besser genutzt werden. mehr...
Batteriespeicher für den Solarpark Bruchsal: Künftig sollen alle EnBW-PV-Anlagen mit Speichern ausgerüstet werden.