[7.2.2017] Der dena-Gebäudereport zeigt: die Sanierungsrate ist weiterhin viel zu gering, Wärmebedarf und Treibhausgasemissionen sinken nicht schnell genug. Deshalb fordert die Deutsche Energie-Agentur bessere Anreize für Hausbesitzer.
Die von der Bundesregierung angestrebte Verdopplung der jährlichen Sanierungsrate von ein auf zwei Prozent zeichnet sich bislang weiterhin nicht ab. Das zeigen jetzt die Statistiken für die Jahre 2015 und 2016 des neuen Gebäudereports der Deutschen Energie-Agentur (dena). Zwar seien die Märkte für energieeffiziente Heizungen von 2012 bis 2015 um etwa zehn Prozent und die für Fenster um rund vier Prozent gewachsen, gleichzeitig sei der Absatz von Dämmstoffen im selben Zeitraum jedoch um elf Prozent gesunken. Allein diese Werte lassen laut dena bereits darauf schließen, dass sich die Sanierungsrate nicht wie gewünscht verändert. Da die Gebäudesanierung nicht regelmäßig ermittelt werde, habe dena verschiedene Teilbereiche der Gebäudeenergieeffizienz untersucht, um so die Veränderungen der vergangenen Jahre beurteilen zu können.
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, sagt: „Unsere Zahlen zeigen: Eine Beschleunigung ist bei der Energieeffizienz im Wärmesektor nicht erkennbar. Der Handlungsdruck steigt damit rapide an. Wir müssen immer mehr in immer kürzerer Zeit erreichen.“
Als weiteres Indiz für die schwache Dynamik im Sanierungsmarkt nennt dena die Entwicklung des Wärmemarkts. Das Zwischenziel, den Wärmebedarf der Gebäude bis 2020 um 20 Prozent zu senken, werde nämlich um etwa zwei Jahre verfehlt. Deshalb fordert Kuhlmann: „Wir brauchen bessere Anreize für Hausbesitzer, damit sie in eine energetische Sanierung investieren. Das zentrale Instrument, um die Attraktivität von Investitionen zu steigern, ist die Förderung. Hier liegt noch viel Potenzial: Nötig sind eine Ausweitung der Förderinstrumente und bessere Konditionen.“ Auch die Summe der Treibhausgase aller Sektoren sei 2015 im Vergleich zum Vorjahr annähernd konstant geblieben. So betrage die CO2-Minderung gegenüber dem Jahr 1990 weiterhin 27 Prozent, das Ziel von 40 Prozent sei daher kaum noch erreichbar.
Im Bereich erneuerbare Energien sei Deutschland hingegen weiterhin auf Kurs. So würden die Ziele für den Anteil erneuerbarer Energien im Strom- und Wärmemarkt in Kürze erreicht. Lediglich der Verkehrsbereich sei noch weit von seinem Zehn-Prozent-Ziel entfernt. Der Anteil der Erneuerbaren habe Ende 2015 noch eher bei fünf Prozent gelegen.
(me)
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