[1.2.2017] Die Stadtwerke Hannover haben einen neuen Großtransformator in Betrieb genommen. Wegen seiner Regelbarkeit kann der Trafo flexibler und umfangreicher volatilen Strom aus erneuerbaren Energien im Netz ausgleichen.
Die Stadtwerke Hannover haben im Umspannwerk Stöcken einen neuen Großtransformator in Betrieb genommen. Mit rund 225 Tonnen Gesamtgewicht handelt es sich um den zweitgrößten Trafo im enercity-Netz. Der in 32 Stufen regelbare Phasenschiebetransformator (PST) kann deutlich flexibler auf schwankende Erzeugungsmengen reagieren und diese stärker nutzen. Wie die Stadtwerke mitteilen, wurde der Kern des Transformators mit einem Gewicht von 136 Tonnen im Nordhafen angeliefert. Seitdem habe dieser an Gewicht deutlich zugenommen. Techniker der Unternehmen ABB, Siemens und von enercity haben Anschlüsse und Verbindungen, Kühlaggregate und -radiatoren sowie ein Öl-Ausgleichsgefäß angebracht und dieses mit 66 Tonnen eigens aufbereitetem Isolations- und Kühlöl befüllt. Am 30. und 31. Januar sei der Trafo mit einem 24 Stunden-Dauertest im Hochspannungsnetz durch seine letzte Prüfung gegangen und habe daraufhin den Betrieb aufgenommen.
Heiko Weduwen, Geschäftsführer von enercity Netz, sagt: „Der speziell für unsere Netzanforderungen gebaute Phasenschieber-Trafo erhöht die Versorgungssicherheit bei Kraftwerksausfällen und Fehlern im Hochspannungsnetz sehr. Mit ihm kann Hannover zukünftig auch besser mit regenerativ erzeugtem Strom versorgt werden, der in großen Mengen außerhalb Hannovers erzeugt wird.“ Der PST sei ein wahrer Energiewende-Trafo, da er aufgrund seiner Regelbarkeit viel besser auf wechselhafte Wind- und Solarstrommengen reagieren und außerdem kurzfristig bei Ausfällen der Innenstadtkraftwerke hochgefahren werden könne.
Anlass für enercity Netz, ein flexibles Konzept für den Umbau des enercity-Hochspannungsnetzes zu entwickeln, seien die steigenden erneuerbaren Strommengen im überregionalen Stromnetz gewesen. Der neue Regeltransformator sei ein erster Baustein in diesem Konzept für den Umbau des enercity-Hochspannungsnetzes. Die innerstädtische Stromerzeugung auf Gas- und Kohlebasis könne nun reduziert werden und es könne flexibler und umfangreicher Ökostrom nach Hannover fließen.
Der Regeltrafo sei ein individuell von ABB angefertigtes Einzelstück. Insgesamt habe enercity Netz rund 5,1 Millionen Euro in die Einbindung der modernen Technik investiert.
(me)
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