[26.1.2017] Der weltweite Photovoltaikausbau hat die 300-Gigawatt-Marke geknackt. Die größten Absatzmärkte sind China, die USA, Japan und Indien.
Laut Berechnungen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat die solare Kraftwerksleistung weltweit 300 Gigawatt (GWp) erreicht. Alleine im Jahr 2016 seien Solarstromanlagen mit einer Nennleistung von rund 70 Gigawatt hinzugekommen. Das seien rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr 2015. Die neu hinzu gebauten Anlagen erzeugten 90 Terawattstunden sauberen Strom, womit sich rein rechnerisch 25 Millionen zusätzliche Haushalte mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden versorgen ließen.
BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig erläutert: „Die Nutzung von Solarenergie hat in vielen Ländern der Welt an Fahrt aufgenommen. Weltweit wächst der Energiehunger und immer mehr Regierungen und Investoren entscheiden sich für saubere Energieformen.“ Dabei war das Land der Mitte der größte Absatzmarkt. So habe Chinas Nationale Energiebehörde (NEA) den Bau von rund 100 Kohlekraftwerken mit einer Nennleistung von 100 Gigawatt gestoppt und dafür Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von rund 34 Gigawattpeak (GWp) bauen lassen. Aber auch in den USA seien 13 Gigawatt und in Japan rund neun Gigawatt zugebaut worden, Prognosen erwarten auch für Indien noch in diesem Jahr einen Zubau von acht bis neun Gigawatt.
Die Entscheidung für Solarenergie basiere dabei längst nicht mehr allein auf dem Klimaschutz, sondern falle vorrangig aus wirtschaftlichen Erwägungen. Körnig: „Das Risiko für gestrandete Investments in Kohlekraftwerke steigt. Ihnen droht die Unwirtschaftlichkeit, da an einer Einpreisung ihrer immensen Klimafolgekosten kein Weg vorbei führt.“ Gleichzeitig sei Solarstrom schon jetzt eine überaus preiswerte Alternative.
Laut dem Weltwirtschaftsforum (WEF) könne die Photovoltaik mittlerweile sogar in mehr als 30 Ländern ohne Förderung wirtschaftlich betrieben werden. Außerdem sei es in einer zunehmenden Zahl von Ländern wirtschaftlicher in Solar- und Windkraftanlagen zu investieren als in die Kohlekraft. Eine Studie des Instituts für Solare Energiesysteme beauftragt von Agora Energiewende belege außerdem, dass schon bald in vielen Teilen der Welt die Sonnenenergie die günstigste Stromquelle sein wird.
(me)
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