[16.1.2017] Für zwei Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von je drei Megawatt auf dem Nillkopf im Ortenaukreis wurde jetzt die immissionsschutzrechtliche Genehmigung erteilt. Eine Betreibergesellschaft soll künftig unter dem Dach der Energiegenossenschaft Fischerbach eingerichtet werden.
Das Landratsamt Ortenaukreis hat jetzt die immissionsschutzrechtliche Genehmigung zum Bau und Betrieb von zwei neuen Windenergieanlagen auf dem Nillkopf erteilt. Die Windräder werden eine Nabenhöhe von 149 Metern, einen Rotordurchmesser von 115,7 Metern und eine Nennleistung von jeweils drei Megawatt haben. „Der Standort der Windenergieanlagen auf dem Nillkopf verfügt über sehr gute Windbedingungen. Die Anlagen werden im Jahr insgesamt rund 20 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produzieren und damit rund 6.000 Haushalte versorgen“, sagte Nikolas Stoermer, Erster Landesbeamter des Ortenaukreises und beim Landratsamt zuständig für Erneuerbare Energien. „Damit leistet der Ortenaukreis einen weiteren Schritt zum Gelingen der Energiewende.“ Klaus Schmieder, Geschäftsführer der Bürgerwindrad Nillkopf und Vorstandssprecher der Bürgerenergiegenossenschaft Fischerbach, ergänzte: „Wir wollten dieses Vorhaben von Beginn an nicht nur mit und für Fischerbach verwirklichen, sondern die Bevölkerung der Region dabei miteinbinden und beteiligen. Wir sind deshalb sehr dankbar, dass wir durch das positive Votum der Gemeinde- und Stadträte von Hausach, Fischerbach, Haslach, Zell a. H. und Oberharmersbach Unterstützung bekamen.“ Da die Bürgerenergiegenossenschaft selbst nicht über das notwengige technische Know-how verfüge, habe man sich mit dem Elektrizitätsversorgungsunternehmen E-Werk Mittelbaden mit Sitz in Lahr/Schwarzwald einen verlässlichen Partner gesucht. Ziel sei es nun, zügig die Strukturen für eine Betreibergesellschaft unter dem Dach der Bürgerenergiegenossenschaft zu gründen und das Windkraftprojekt zeitnah umzusetzen. Ulrich Kleine, Vorstand E-Werk Mittelbaden, erläutert: „Die Windenergieanlagen entstehen auf einem Gebiet, dass schon lange für die Erzeugung von Strom aus Wind steht. Das E-Werk Mittelbaden kann damit den mit der Prechtaler Schanze begonnenen Weg der regenerativen Energieerzeugung aus Windkraft für die Region nahtlos fortsetzen: Wir verstärken die Produktion von erneuerbaren Energien in der Ortenau, um alle Haushalte mit Ökostrom versorgen zu können.“ Julia Morelle, Leiterin des Amtes für Immissionsschutz beim Landratsamt, berichtet: „Fast 20 Monate dauerte das Genehmigungsverfahren bei dem 34 Träger öffentlicher Belange und sonstige Stellen dabei einbezogen wurden. Alle vorgetragenen Bedenken, darunter insbesondere auch Vorbehalte gegen den Eingriff in das Landschaftsbild, wurden dabei umfassend geprüft.“ Die Prüfthemen reichten dabei von Natur- und artenschutzrechtlichen Belangen über das Recht der Bürger auf Schutz vor erheblichen Belästigungen durch Lärm und Schattenwurf bis hin zum Schutz vor Verunreinigung von Trinkwasserquellen. Wie das E-Werk Mittelbaden mitteilt, werden Wanderer auch im Winter den Nillkopf weiter besteigen dürfen. Die Anlagen seien mit einem Eiserkennungs- und Warnsystem ausgestattet.
(me)
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Bildquelle: Elektrizitätswerk Mittelbaden AG & Co. KG