[14.12.2016] MVV Energie hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 ein positives Ergebnis erzielt. Umsatz und operativer Gewinn stiegen um jeweils rund 20 Prozent.

Die Inbetriebnahme neuer Anlagen und die Konsolidierung der Beteiligungen an den Unternehmen Windwärts und juwi sorgen beim Mannheimer Unternehmen MVV Energie im Geschäftsjahr 2016 für ein positives Ergebnis. Der Jahresumsatz stieg auf 4,1 Milliarden Euro (2015: 3,4 Milliarden Euro), das operative Ergebnis (Adjusted EBIT) auf 213 Millionen Euro (2015: 175 Millionen Euro). MVV-Vorstandschef Georg Müller zeigte sich am Dienstag (13. Dezember 2016) auf der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens in Frankfurt zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Er kommentierte das Ergebnis so: „Mit unseren frühen Weichenstellungen haben wir eine Trendumkehr erreicht und unsere Ergebnisdelle überwunden – trotz eines nach wie vor für die Energiewirtschaft herausfordernden Umfelds, das sich durch nochmals gesunkene Strompreise an den Großhandelsmärkten und niedrigere Erzeugungsmargen weiter verschärft hat.“

Ein besonderes Jahr

Nach den Worten von Müller war 2016 für MVV Energie ein besonderes Jahr. Es sei geprägt gewesen von zahlreichen Inbetriebnahmen neuer Erzeugungsanlagen. Als wichtigstes Beispiel nannte Müller die thermische Abfallverwertungsanlage im englischen Plymouth (wir berichteten), die mit Gesamtkosten von rund 250 Millionen Euro die bisher größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte gewesen sei. Daneben gingen auch ein Biomassekraftwerk in Ridham Dock südöstlich von London (wir berichteten), neue Windparks im baden-württembergischen Freudenberg (wir berichteten) und im oberfränkischen Hain sowie eine Biomethan-Anlage in Barby (Sachsen-Anhalt) (wir berichteten) offiziell in Betrieb. Zudem habe sich der Projektentwickler juwi zu einem wertvollen Bestandteil von MVV Energie entwickelt und rund 23 Millionen Euro zum Konzerngewinn beigetragen. Gemeinsam mit der neuen Tochtergesellschaft Windwärts Energie habe juwi das Geschäftsmodell der MVV-Unternehmensgruppe entlang der gesamten Wertschöpfungskette der erneuerbaren Energien mit dem zukunftsträchtigen Bereich der Projektentwicklung vervollständigt.

Investitionstempo bleibt hoch

Insgesamt habe MVV Energie im Berichtsjahr rund 236 Millionen Euro investiert. Das Investitionstempo will das Unternehmen in Zukunft weiter hoch halten. Im Geschäftsjahr 2017 seien Investitionen von rund 300 Millionen Euro vorgesehen. Eines der größten Einzelprojekte ist dabei der Bau eines neuen Gasmotorenheizkraftwerkes in Kiel. Das Küstenkraftwerk Kiel soll im Herbst 2018 direkt an der Kieler Förde in Betrieb gehen und in Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme für die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt erzeugen (wir berichteten). Das rund 290 Millionen Euro teure Kraftwerk setzt nach Angaben von MVV-Chef Müller europaweit neue Maßstäbe in Sachen Flexibilität, Effizienz und ökologischer Nachhaltigkeit. In der modular konzipierten Anlage werden 20 Gasmotoren installiert, jeder Motor ist einzeln steuerbar und läuft innerhalb von weniger als fünf Minuten unter Volllast, berichtete Müller. Mit der Anbindung eines Wärmespeichers und dem Einsatz eines Elektrodenkessels hebe die Anlage auch das Potenzial von Power-to-Heat für das angeschlossene Fernwärmenetz und erreiche so eine Primärenergieausnutzung von über 90 Prozent. „Das ist ein Energiewende-Kraftwerk par excellence“, sagte Müller vor den Pressevertretern.

Stabile Dividende

Auch im bereits laufenden Geschäftsjahr 2017 soll sich die positive Entwicklung fortsetzen. Müller sagte: „Unsere konsequente strategische Ausrichtung auf das Energiesystem der Zukunft trägt nachhaltig Früchte.“ Der Beitrag erneuerbarer Energien zum Ergebnis von MVV liege inzwischen bei einem Drittel. „Auch wenn wir nicht jedes Jahr in diesem Umfang und in dieser Größenordnung neue Anlagen in Betrieb nehmen und neue Beteiligungen integrieren können, erwarten wir einen leichten Anstieg bei Umsatz und operativem Ergebnis“, prognostizierte Müller. Gute Nachrichten hat der MVV-Chef auch für die Aktionäre und den Hauptanteilseigner, die Stadt Mannheim: Die Dividende soll stabil bleiben, wie bisher sollen 90 Cent je Aktie ausgeschüttet werden.
(al)

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Bildquelle: MVV Energie AG