[25.11.2016] Schon ab Dezember 2016 soll der Solarpark Auf dem Hackenberg auf der Gemarkung Schiersfeld im Donnersbergkreis Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Es handelt sich um das erste Ausschreibungsprojekt des Projektierers Pfalzsolar.
Pfalzsolar, ein Unternehmen der Pfalzwerke-Gruppe, bringt mit dem Solarpark Auf dem Hackenberg im rheinland-pfälzischen Schiersfeld Anfang Dezember ein neues Großprojekt ans Netz. Wie der Ludwigshafener Projektierer mitteilt, befindet sich der Solarpark mit einer Leistung von 7,7 Megawatt aktuell im Bau und ist für die Pfalzwerke-Tochter das erste realisierte Ausschreibungsprojekt. Der Solarpark soll bereits im Dezember 2016 Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Bis dahin müssen die Monteure rund 30.000 PV-Module, die zusammen mehr als 8,5 Millionen Kilowattstunden Solarstrom erzeugen, installieren. Damit kann das Kraftwerk nach Angaben des Unternehmens rechnerisch den jährlichen Energiebedarf der circa 230 Einwohner der Ortsgemeinde Schiersfeld decken und obendrein bis zu 1.900 weitere Durchschnittshaushalte versorgen. Die Photovoltaikanlage entsteht auf einer Ackerfläche in einem benachteiligten Gebiet und hat damit Seltenheitscharakter, so darf die Bundesnetzagentur nur zehn solcher Anlagen im Kalenderjahr 2016 bezuschussen. Den Zuschlag hatte Pfalzsolar im Rahmen der vierten Ausschreibungsrunde für PV-Freiflächenanlagen im April 2016 erhalten. Der erzielte Vergütungssatz liegt laut dem Unternehmen mit 7,41 Cent pro Kilowattstunde leicht über dem mengengewichteten Zuschlagswert dieser Runde. Insgesamt sollen nach Angaben der Bundesnetzagentur 108 Gebote mit einem Volumen von 540 Megawatt eingereicht worden sein, das maximale Gebot von 125 Megawatt sei damit vierfach überzeichnet gewesen.
Kritik: Spekulative Gebotsabgabe möglich
Pfalzsolar-Geschäftsführer Thomas Kercher erklärt: „Die gesetzliche Regelung zum Freiflächenausschreibungsverfahren wird in der Branche oftmals kontrovers diskutiert. Und das mit gutem Grund: Die Bezuschlagung eines Projekts sagt leider noch lange nichts über dessen Realisierung aus.“ Kercher kritisiert an dem Ausschreibungsverfahren vor allem, dass es eine spekulative Gebotsabgabe ermöglicht bis hin zu unrealistischen Tiefpreisen. „PV-Freiflächenprojekte leisten nach unserer Einschätzung einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende in Deutschland, weshalb wir auch an künftigen Ausschreibungsrunden teilnehmen. Allerdings werden wir uns nur mit absolut realistischen Geboten beteiligen“, bekräftigt Kercher. Eigentlich hätte das Projekt bereits vor sechs Jahren realisiert werden sollen, eine Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hatte es damals verhindert. Diesmal standen die Sterne gut für das Projekt. Kercher: „In Rheinland-Pfalz wurden in der vierten Ausschreibungsrunde übrigens nur zwei Projekte vergeben. Für uns ist es daher besonders schön, in dieser Größenordnung vor der eigenen Haustür aktiv zu werden.“ In diesem Zusammenhang lobt Kercher ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung Donnersbergkreis, der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel, der Ortsgemeinde Schiersfeld und den Grundstückseigentümern.
(me)
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