[11.10.2016] Das Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II ist vollständig im Innern eines Berges gebaut. Die Pumpturbinen arbeiten das Wasser aus dem Mühldorfer See ab oder pumpen es zurück. So kann die Stromproduktion von 200 Windrädern abgegeben oder gespeichert werden.
Die Maschinen des neuen Pumpspeicherkraftwerks Reißeck II laufen. Der österreichische Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und der Landeshauptmann von Kärnten Peter Kaiser (SPÖ) sowie die Vorstände und Geschäftsführer der Unternehmen VERBUND, Kelag und Energie Oberösterreich haben jetzt hierfür das Startsignal gegeben. Das Kraftwerk wurde auf 1.600 Meter Seehöhe über dem Kärntner Mölltal vollständig im Inneren des Berges errichtet. Wie die Unternehmen mitteilen, haben die Bauarbeiten im Gebiet des Mühldorfer Grabens über sechs Jahre gedauert. Hier wurde eine 43 Meter hohe und 58 Meter lange Felskaverne ausgebrochen. Außerdem wurde auf 2.200 Meter Seehöhe ein kilometerlanger Stollen zum Großen Mühldorfer See in den Berg getrieben. 200 Tonnen schwere Generatoren und Transformatoren wurden mit Schwertransportern in die Kaverne gebracht, bis zu 350 Fachkräfte arbeiteten gleichzeitig auf der höchstgelegenen Wasserkraftwerksbaustelle Österreichs. Drei Millionen Arbeitsstunden wurden insgesamt für die Errichtung des Kraftwerks geleistet. Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner sagt: „400 Millionen Euro wurden investiert, um bis zu 250.000 Haushalte mit nachhaltiger Energie zu versorgen, die regionale Wertschöpfung anzukurbeln und hunderte Arbeitsplätze zu sichern. Mit Pumpspeicherkraftwerken stärken wir die Versorgungssicherheit und die Rolle Österreichs als grüne Batterie im Alpenraum.“ Landeshauptmann Peter Kaiser ergänzt: „Ich bin sehr stolz auf die Leistung der Hydrobauer. Die Bedeutung dieses Kraftwerks strahlt weit über die Region, sogar weit über Österreich hinaus, denn Reißeck II ist auch ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele.“ Zur Stromerzeugung können zwei hocheffiziente Pumpturbinen mit einer Gesamtleistung von 430 Megawatt bis zu 80.000 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Mühldorfer See über den 3,5 Kilometer langen Druckstollen auf die Turbinen und weiter in die Speicher Gößkar und Galgenbichl leiten. Ist hingegen zu viel Strom im Netz, dann speichert Reißeck diese Energie, indem Wasser zurück hinauf in den Mühldorfer See gepumpt wird. So kann das Kraftwerk gleichzeitig die Stromproduktion von etwa 200 Windrädern aufnehmen und bei Bedarf wieder bereitstellen. Dabei verbindet das Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II die bislang hydraulisch getrennten VERBUND-Kraftwerkssysteme Reißeck und Malta miteinander, womit eine der größten Wasserkraftwerkgruppen Europas mit einer Turbinenleistung von mehr als 1.450 Megawatt entstanden ist.
(me)
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Bildquelle: VERBUND AG