[19.9.2016] Am Energiestandort Chemnitzer Brühl werden 130 Häuser mit Niedrigtemperatur-Fernwärme beheizt. In einer Solarthermie-Anlage wird das Fernwärmewasser erhitzt, bei geringem Verbrauch nimmt ein Wärmespeicher das heiße Wasser auf.
Der Energieversorger eins energie in sachsen hat gemeinsam mit seiner Netzgesellschaft inetz einen Energiestandort mitten in der Stadt Chemnitz errichtet. Das Quartierskonzept hatte eins gemeinsam mit der TU Dresden entwickelt, es wurde mittlerweile vom Bundesbauministerium ausgezeichnet. Zwei Kollektorfelder mit einer Gesamtfläche von 2.100 Quadratmetern versorgen die meisten Häuser, darunter auch die Universitätsbibliothek, mit erneuerbarer Fernwärme. Dazu wird das Fernwärmewasser von der Sonne auf mehr als 70 Grad Celsius aufgewärmt. Wie das Unternehmen mitteilt, wird das heiße Wasser abhängig vom Bedarf entweder in einem Wärmespeicher zwischengelagert oder dem Fernwärmenetz und somit den Brühler Gebäuden zugeführt. Das Rohrnetz arbeite mit niedrigen Temperaturen, ein neu gebauter Wärmeübertrager regle den Kreislauf. Der 1.000 Kubikmeter fassende Wärmespeicher könne rund 40 Megawattstunden solare Wärme aufnehmen. Und sollte die Sonnenkraft einmal nicht ausreichen, dann steuere das Heizkraftwerk zusätzliche Wärme bei. Kai Kaufmann, Leiter Vertrieb bei eins, sagt: „Die Energiewende im Wärmesektor kann durch solche innovative Fern- und Nahwärmesysteme funktionieren. Mit ihrer niedrigen Wärmetemperatur sind diese Projekte in der Lage, zukünftig erneuerbare Wärme aus verschiedenen Quellen aufzunehmen, zu speichern und Wärme an die Kunden zu liefern.“ Die Investitionskosten gestalten sich wie folgt: 700.000 Euro hat die Solarthermieanlage gekostet und rund zehn Millionen Euro fließen in die Wärmeversorgung inklusive Fernwärmeleitungen. Sowohl der Bund als auch das Land und die Kommune fördern das Projekt.
(me)
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