[14.9.2016] Im unterfränkischen Haßfurt wurde eine neue Power-to-Gas-Anlage in den Testbetrieb überführt. Betreiber sind der Kommunalversorger Städtische Betriebe Haßfurt und der deutschlandweit aktive Ökostromanbieter Greenpeace Energy.
Der Hamburger Ökostromanbieter Greenpeace Energy und die Städtischen Betriebe Haßfurt haben jetzt den Testbetrieb eines neuartigen Windgas-Elektrolyseurs gestartet. Die hochmoderne Power-to-Gas-Anlage am Mainhafen der unterfränkischen Kreisstadt wandelt überschüssigen Strom aus dem nahen Bürgerwindpark Sailerhäuser Wald und aus anderen Windenergie- und Solaranlagen in erneuerbaren Wasserstoff um. Pro Jahr soll der containergroße Elektrolyseur eine Million Kilowattstunden Ökogas für 14.000 proWindgas-Kunden von Greenpeace Energy ins Gasnetz einspeisen. Greenpeace-Energy-Vorstand Nils Müller sagt: „Die Windgas-Technologie ist ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende, deshalb wollen wir mit den Erkenntnissen aus dem Betrieb unserer Anlage dazu beitragen, dieses Verfahren noch wirtschaftlicher zu machen und ihm so im großen Stil zum Durchbruch zu verhelfen.“ Nach Ansicht der Projektpartner lassen sich mit Windgas in einem vollständig erneuerbaren Energiesystem längere windstille und sonnenarme Phasen von bis zu drei Monaten überbrücken. Der Haßfurter 1,25-Megawatt-Elektrolyseur gehöre zur neuesten Generation. So produziere die reaktionsschnelle PEM-Anlage nicht nur Wasserstoff, sondern verhindere auch Ausfälle im lokalen Stromnetz. Auch dieses Regelleistungsangebot soll jetzt am Main erprobt werden. Zudem testen die Partner, wie hoch der Wasserstoffanteil im Gasnetz sein kann. Technische Regeln haben diesen bislang auf fünf Prozent beschränkt. Laut den Projektverantwortlichen betreibt etwa die nahe gelegene Mälzerei Weyermann ein firmeneigenes Blockheizkraftwerk (BHKW) und fährt dieses jetzt mit einem Gasgemisch mit zehn Prozent Wasserstoff. Der Kommunalversorger und Greenpeace Energy betreiben die Power-to-Gas-Anlage über die gemeinsame Windgas Haßfurt GmbH. Der Haßfurter Stadtwerke-Chef Norbert Zösch sagt: „Wir werden jetzt selbst aktiv und setzen mit diesem Pilotprojekt einen Meilenstein für die Energiewende im lokalen Rahmen.“ Zösch sieht in der Windgas-Technologie auch für andere Städte und Gemeinden ein großes Potenzial.
(me)
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Bildquelle: Greenpeace Energy eG