[24.6.2016] In Holzkirchen bei München wird das zehnte Geothermiekraftwerk Deutschlands geplant. Die Umsetzungszeiträume für ein solches Projekt sind jedoch lang. Diesem Umstand müsse im EEG 2016 mehr Rechnung getragen werden, fordert der Bundesverband Geothermie.
Dank fündiger Bohrung soll in Holzkirchen nahe München das zehnte Geothermiekraftwerk in Deutschland entstehen. Mit der erfolgreichen ersten Bohrung – 60 Liter pro Sekunde und mehr als 140 Grad Celsius – seien nun die finanziellen Mittel für die zweite Bohrung durch die Geldgeber freigegeben. Laut dem Bundesverband Geothermie zeigt das Beispiel Holzkirchen abermals, das Geothermieprojekte langfristige Realisierungszeiträume benötigen. Deshalb fordert der Verband jetzt, diese Umsetzungszeiträume im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2016 stärker zu berücksichtigen. So sollte etwa die Degression bei Tiefer Geothermie mengengesteuert erfolgen und sich an der installierten Gesamtleistung orientieren. Zwar habe das Kabinett beschlossen, die Übergangsfrist für den Degressionsbeginn um zwei Jahre zu verlängern, von 2018 auf 2020, dies helfe jedoch höchstens frisch gestarteten Projekten. Dauerhafte Sicherheit biete das EEG Projektentwicklern in der jetzigen Form nicht, es schaffe weder einen klaren Ausbaupfad für Geothermie noch den notwendigen Vertrauensschutz. Aktuell seien neun Kraftwerke mit einer installierten Leistung von 38 Megawatt am Netz, mit Holzkirchen soll das zehnte hinzukommen. Im hessischen Trebur werde gerade gebohrt und zahlreiche weitere Projekte stünden kurz vor der Umsetzung. Zunächst müsse jedoch das EEG wieder Sicherheit für Projektentwickler schaffen. Erwin Knapek, Präsident des Bundesverbandes Geothermie, sagt: „Die Branche muss darauf vertrauen können, dass die bei Projektstart geltende Vergütung auch noch für den Betrieb der Anlage gilt.“
(me)
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