[8.12.2015] Wissenschaftler haben ein 36 Stationen umfassendes Messnetz zur Erfassung der natürlichen Seismizität im nördlichen Oberrheingraben errichtet. Die Messungen haben vor dem Bau der geplanten Geothermieanlage im Kreis Groß-Gerau stattgefunden.
Geowissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt haben gemeinsam mit Partnern von November 2011 bis September 2015 die natürliche Seismizität im nördlichen Oberrheingraben gemessen. Wie der BINE Informationsdienst mitteilt, haben die Messungen vor Baubeginn der Geothermieanlage im Kreis Groß-Gerau (
wir berichteten) stattgefunden. Das Messnetz mit insgesamt 36 geophysikalischen Stationen könne auch kleinste Erdbeben genau lokalisieren. Die Universität Frankfurt und das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie planen, den überwiegenden Teil des Messnetzes auch während der Bauphase und dem Anlagenbetrieb zu betreiben. Denn auch der Bau und Betrieb von Geothermieanlagen könne Erschütterungen auslösen. Das Seismische Monitoring im Zusammenhang mit der geothermischen Nutzung des nördlichen Oberrheingrabens (SiMoN) sei Teil der Energieforschung der Bundesregierung. Die mit den Daten gewonnenen Kenntnisse sollen Rückschlüsse erlauben, wie groß nach Bau und Inbetriebnahme der geothermischen Anlage eine Gefährdung durch induzierte Seismizität ist und wie diese reduziert werden kann. Laut BINE haben die Planer der Geothermieanlage Groß Gerau das ursprüngliche Anlagenkonzept bereits angepasst.
(me)
http://www.bine.infoWeitere Informationen zu SiMoN (Deep Link)
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Bildquelle: BINE Informationsdienst