[4.11.2015] In Bayern soll der umweltverträgliche Ausbau der Wasserkraft vorangetrieben werden. Eine Pilotanlage im Kreis Oberallgäu weist den Weg.
Beim innovativen Wasserkraftwerk der Bayerischen Landeskraftwerke und des Allgäuer Überlandwerks am Fluss Iller in Sulzberg (Kreis Oberallgäu) geht es mit großen Schritten voran. Gut ein Jahr nach dem Spatenstich wurden nun im Beisein des bayerischen Finanzministers Markus Söder (CSU) die Turbinen in den Kraftwerkstrog gesetzt. Realisiert wird eine Pilotanlage für den Einsatz langsam drehender VLH-Turbinen (Very Low Head) in einem alpinen Wildfluss, kombiniert mit einem wassergefüllten Schlauchwehr zum variablen Aufstauen. Die VLH-Turbinen wurden ursprünglich für den Einsatz in langsam fließenden Gewässern entwickelt. Das Besondere: Die Fische können unbehelligt flussabwärts schwimmen. Die Turbinenart kommt nach Angaben der Bayerischen Landeskraftwerke zum ersten Mal in Deutschland zum Einsatz. Das Laufwasserkraftwerk soll mit einer Leistung von 900 Kilowatt grundlastfähigen Strom für rund 1.100 Haushalte produzieren. Minister Söder erklärte: „Mit der Pilotanlage in Sulzberg Au wird ein wichtiger Schritt für den umweltverträglichen Ausbau der Wasserkraft in Bayern getan. Pionierprojekte sind unerlässlich, um im Praxistest Erkenntnisse über innovative Technik unter den Besonderheiten bayerischer Wildflüsse zu gewinnen. Die Pilotanlage in Sulzberg Au ist weltweit einmalig.“ Der Neubau des Wasserkraftwerks Sulzberg kostet rund 8,7 Millionen Euro, davon kommen insgesamt rund 2,7 Millionen vom Freistaat Bayern.
(al)
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Bildquelle: Bayerische Landeskraftwerke GmbH